Herren 1. Liga GF - Kloten-Dietlikon Jets
Im 1/32-Final des Mobiliar Unihockey Cups der Männer verliert die erste Mannschaft der Legion Wasserschloss trotz zwei sehr starken Dritteln das Spiel gegen den NLB-Vertreter aus dem Züri-Unterland. Den Unterschied machen die Flieger im dritten Drittel, das sie mit 6:0 zum Endstand von 8:1 gewinnen. Vorfreude ist garantiert, wenn man sich als unterklassiges Team mit einem Nationalligisten messen darf im Cup. Die Mischung aus Hoffnung und dem Wissen, dass man nichts zu verlieren hat in so einem Spiel, setzt enorme Kräfte und Emotionen frei. So ging es auch unseren Spielern am vergangenen Sonntagabend. Auch der Gegner hatte viel zu beweisen nach der Schmach vom letzten Jahr, als die erste Mannschaft von Baden-Birmenstorf dieses Duell im «Wunder von Siggenthal» mit 6:5 n.V. für sich entscheiden konnte.
1. Drittel
Um 18:30 war alles angerichtet: Volle Tribüne, zwei volle Matchblätter und viel Lust auf gutes Unihockey. Als die Schiedsrichter Laitinen und Laitinen die Partie eröffneten, legten die Legionäre los wie die Feuerwehr: Nach Bullygewinn durch Sascha Baumgartner, feuerte Comeback-Knipser Meindl einen ersten Schuss auf das Tor der Jets ab. Die Kräfteverhältnisse waren aber schnell klar. Die B-Ligisten konnten den Ball oft und lange in den eigenen Reihen halten. Das neue, fleissig eingeübte Spielsystem von Coach Schoop zeigte aber Wirkung und die Legionäre liessen den Gegner kaum zum Abschluss kommen. Wenn dann doch ein Schuss kam, konnte jegliche Gefahr durch Blocks von Spielern und Paraden vom zuverlässigen Rückhalt im Tor, Marco Bonadei, bereinigt werden. Vereinzelt konnten unsere 1.Liga-Jungs Chancen kreieren durch schnell gefahrene Konter. Nachdem es Peterhans, De Santis und G.Baumgartner an Treffsicherheit im Abschluss gefehlt hatte, war es Sascha Baumgartner, der mit einer «riiiese Flättere», für die er so bekannt ist, das Score eröffnete. Eins zu Null, das Publikum merkte, dass an diesem Tag mit unseren Jungs zu rechnen war. Nach zwei Abschlüssen aus der Flinte des Würenloser Wunderkindes Dauwalder, der ebenfalls sein Comeback feierte, waren es allerdings die Jets, die das nächste Tor erzielen konnten. Der lettische Verstärkungsspieler Griezitis konnte auf Pass von Siegfried einnetzen. Die Zürcher hatten weiterhin lange Ballbesitzphasen und als Dauerbrenner Bumbacher einen weiteren Konter lancieren wollte, spielte er den Ball deutlich über der erlaubten Kniehöhe und wanderte in die Kühlbox. Unter tosendem Applaus von der Tribüne und vor allem von der Spielerbank, überstanden die Boxplay-Formationen diese Strafe schadlos durch Blocks von Nico und Sascha Baumgartner, de Vries und Leu. Was nicht geblockt wurde, parierte Bonadei souverän. So ging ein spannendes erstes Drittel, das Lust auf mehr machte, zu Ende.
2. Drittel
Zu Beginn des zweiten Drittels erstarkte der Gegner. Die Ballbesitzphasen mehrten sich und wurden vor allem länger, was das Wechseln für die Wasserschlössler erschwerte. Wirklich zählbares brachten die Flieger allerdings nicht zustande, denn der Defensivverbund der Heimmannschaft stand gut im Raum, die Abstimmung stimmte und vor allem wurde gekämpft um jeden Ball. Noel Peterhans war es, der dann bei einem Gegenstoss entscheidend am Abschluss gehindert wurde, und einen Penalty für die Legion provozieren konnte. De Vries lief an, scheiterte aber etwas planlos am gegnerischen Torhüter. Auf dem Rückweg zur Bank, wurde er aber direkt von seinen Teamkollegen aufgebaut: Abhaken und weiter geht es, liess er sich sagen (a.d.R.: Wir sind uns sicher, dass er seinen Teamkollegen dafür sehr dankbar ist!). Fabian Kohler war der nächste Legionär, der nach einer umstrittenen Szene auf der Strafbank Platz nehmen musste. Das Verdikt: Überharter Körpereinsatz. Die restlichen Legionäre setzten in den zwei Folgeminuten dann ihre Körper hart aber keineswegs überhart ein, um auch diese Unterzahlsituation zu überstehen. Bei aller Konzentration kann es aber trotzdem passieren, dass einmal ein Gegenspieler im Slot vergessen geht, und ein Gegner aus der Nationalliga B lässt sich dann kaum zweimal bitten: In der 35. Minute kann Krebs einen kurzen Moment der Verwirrung nutzen und seine Farben auf Pass von Fontana in Front schiessen. Nach dem Führungstor bekommt Ur-Badener Cimma noch zwei Mal die Chance auf den Ausgleich, kann diese aber nicht nutzen. So geht es mit dem Zwischenstand von 1:2 in die zweite Pause. Aus Sicht der Legion Wasserschloss sicher ein Spielstand, der sich sehen lässt.
3. Drittel
Ein Tor Unterschied zum Start in den letzten Abschnitt. Kenner können sich an das Cupspiel vom letzten Jahr erinnern: Da führten die Jets gegen Baden ebenfalls mit einem Tor nach zwei Dritteln, wie das Spiel ausging, wurde ja bereits erwähnt. Ebenfalls erwähnt wurde, dass die Jets sicher nicht noch einmal ein Spiel gegen die Ostaargauer verlieren wollten, und im letzten Drittel zeigten sie ihre grosse spielerische Klasse. Zuerst aber verfehlten zwei Schüsse aus der Flinte von Neuzugang und Team- Oldie Saggiorato das Gehäuse der Zürcher knapp. Gianni Baumgartner traf nach einem Gewaltsschuss nur die Torumrandung. Auch während der darauffolgenden Zweiminutenstrafe gegen den norwegischen Nationalspieler der Jets, Marius Pedersen, konnten die Legionäre nichts Zählbares zustande bringen. Kurios: während dieser Zweiminutenstrafe wurde unser Manuel Peterhans von einem Gegner im Slot im Gesicht getroffen. Er verlor dadurch nicht nur die Balance, sondern auch ein Teil seines Eckzahns. Ob der Spitzname Manuel «Ambühl» Peterhans bleibt, wird sich zeigen. Den Titel der schönsten Zahnlücke auf dieser Seite des Rheins, hat er aber auf jeden Fall auf sicher. Nachdem sie ihre Strafe überstanden hatten, legten die Jets so richtig los. Innert drei Minuten trafen Hüppi, Kissling und Rieder für die Flieger zum 5:1. Trainer Schoop sah sich gezwungen, sein Timeout zu nehmen. Seine Anweisung: Die Konzentration wieder auf das Spiel lenken, und die letzten 10 Minuten noch zu geniessen. Man spiele ja nicht jeden Tag gegen einen Gegner aus der NLB vor so vielen Zuschauern. Den Flow der Zürcher konnte er mit seiner Auszeit allerdings nicht brechen. Während einer Strafe gegen M. Peterhans, der trotz verunstaltetem Gebiss weiter für sein Team kämpfen wollte, traf Schumacher sehenswert auf Pass von Pedersen. Als dann auch noch G.Baumgartner für sein mehr oder weniger ungestümes Einsteigen eine Strafe absitzen musste, machte Kernwein auf Pass von Schumacher den Sack zu. Den Schlusspunkt setzte Fontana in der 59. Minute zum Endstand von 8:1. So gab es im letzten Drittel nicht viel zu bejubeln für Anhänger und Spieler der Legion Wasserschloss. Ganz ohne Highlights unsererseits blieb der Spielabschnitt allerdings nicht: Speziell bleibt eine Klärungsaktion vom Gute-Laune-Polizist Yannick Kalt auf der Linie sicher in Erinnerung. Vor allem, weil er den an ihm gescheiterten Stürmern in der Folge auch klar machte, wer der Herr unserer GoEasy-Arena ist. Die Kloten-Dietlikon Jets schlagen unsere 1.Liga-Mannschaft schlussendlich deutlich mit 8:1. Ein Resultat, dass das Spielgeschehen unserer Meinung nach, nicht ganz so klar widerspiegelt. Trainer Schoop, sein Coachingstaff und das Team können aber viel Positives mitnehmen aus diesem Cupspiel. Besonders Freude haben wir an Dauwalder und Meindl, die nach einer ganzen Saison Pause aufgrund von Kreuzbandrissen zum ersten Mal wieder voll mitspielen konnten. Der junge Torhüter, Marco Bonadei, konnte sich in vielen Situationen auszeichnen und wurde verdient zu Best Player gewählt. Die Mannschaft kann sich glücklich schätzen, einen so motivierten und talentierten Torhüter in ihren Reihen zu haben. Allgemein war die Stimmung im Team unglaublich gut. Da entsteht etwas ganz Grosses im Ostaargau. Es macht Spass, diesem Team, das wirklich zum Team geworden ist während den Sommermonaten, zuzusehen.
Ausblick
Natürlich wurden der Mannschaft auch ganz klar die Schwächen aufgezeigt. An diesen gilt es in diesem letzten Monat vor dem Saisonstart noch zu arbeiten. Es stehen noch einige Testspiele und das Trainingswochenende in SchaVhausen an, bevor es dann am 15.9.2024 in Oberägeri zum ersten Duell der 1.Liga-Saison 24/25 gegen die Zuger Highlands kommt.
Matchtelegramm Legion Wasserschloss – Kloten-Dietlikon Jets 1:8 (1:1, 0:1, 0:6)
Go Easy Freizeit und Event AG, Siggenthal Station. SR Laitinen/Laitinen.
Tore: 8. S. Baumgartner 1:0. 9. G. Griezitis (N. Siegfried) 1:1. 35. M. Krebs (R. Fontana) 1:2. 48. Y. Hüppi (M. Pedersen) 1:3. 49. D. Kissling (M. Krebs) 1:4. 50. M. Rieder (N. Siegfried) 1:5. 52. C. Schumacher (M. Pedersen) 1:6. 55. R. Kernwein (C. Schumacher) 1:7. 59. R. Fontana (M. Krebs) 1:8.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Legion Wasserschloss. 1mal 2 Minuten gegen Kloten- Dietlikon Jets.
Für LWS im Einsatz: Lukas Meindl, Manuel Peterhans, Fabian Kohler, Dario Weibel, Sascha Baumgartner, Gianni Baumgartner, Nico Baumgartner (C), David Jauner, Thomas Leu, Tim Clerc, Noël Peterhans, Yannick Kalt, Miro Strumpf, Remo Saggiorato, Dominik Bumbacher, Andrin Cimma, Thilo de Vries, Nicola De Santis, Marco Bonadei (TW), Marius Wagen (TW), Nando Müller, Tim Dauwalder