Sonderregelungen im Profi-Fußball
Im Profi-Fußball gibt es einige Sonderregelungen, die es im Amateur-Fußball in den meisten Fällen so nicht oder nur in abgeänderten Varianten gibt. Diese Regelungen sollen den besonderen Anforderungen und Bedürfnissen des Profi-Fußballs gerecht werden. Im folgenden Artikel werden wir einige der wichtigsten Sonderregelungen im Profi-Fußball vorstellen und im Speziellen auf die neuen im Rahmen der letzten WM in Katar eingeführten Regeln eingehen.
Auswärtstorregel
Eine der bekanntesten Sonderregelungen im Profi-Fußball, die wohl jedem bekannt sein dürfte, ist die Auswärtstorregel. Diese Regelung wird bei vielen internationalen Wettbewerben wie der Champions League oder der Europa League angewendet. Sie besagt, dass bei einem Unentschieden in Hin- und Rückspiel das Team mit mehr Auswärtstoren weiterkommt.
Doch diese Regel ist keineswegs neu. Die Auswärtstorregel wurde bereits in den 1960er Jahren eingeführt und ist seither umstritten, da sie nicht zuletzt auch beeinflusst, welche Wettquoten Bundesliga Spielen zugeteilt werden. Die Verfechter der Regel argumentieren, dass sie den Mannschaften hilft, sich auch in Auswärtsspielen offensiv auszurichten, wodurch das Spiel spannender wird. Andererseits beklagen Kritiker, dass die Regel oft dazu führt, dass eine Mannschaft mit nur einem Auswärtstor im Vorteil ist, auch wenn das Spiel im Rückspiel mit einem Unentschieden endet.
Verwendung des VAR
Die Anwendung des VAR kurz für „Video Assistant Referee“ ist eine weitere wichtige recht neue Regel im Profi-Fußball. Der VAR soll helfen, strittige Entscheidungen des Schiedsrichters zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Der Einsatz des VAR hat in den letzten Jahren für Diskussionen gesorgt. Zum einen soll er helfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden und das Spiel fairer zu machen, was eine wünschenswerte Verbesserung wäre. Die Kritiker aber beklagen, dass der VAR oft zu lange dauert, den Spielfluss unterbricht und die Zuschauer über die Entscheidung im Dunkeln gelassen werden. Zumindest der letzte Punkt dürfte sich mit der geplanten Änderung, den Videobeweis auch dem Publikum zu zeigen, in Luft auflösen.
Erhöhung der Anzahl der Auswechslungen
Die vergangene WM hatte aufgrund der Umstände, die eine Ausrichtung im Winter mit sich bringt, besondere Auswirkungen auf die Vereineund Spieler. Um für eine dieser Auswirkungen eine Lösung zu finden, wurde bei der Weltmeisterschaft in Katar eine neue Regel eingeführt, die die Anzahl der Auswechslungen betrifft. Diese wurde von drei auf fünf erhöht, wodurch die Spieler bei den hohen Temperaturen mehr Zeit zur Erholung bekommen sollten.
Die Anhebung der Anzahl der Auswechslungen wurde aufgrund der besonderen Bedingungen bei der Weltmeisterschaft in Katar beschlossen. Durch die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit waren die Spiele für die Spieler anstrengender als sonst.
Verlängerung der Nachspielzeiten
Eine weitere neue Regelung bei der WM in Katar betrifft die Verlängerung der Nachspielzeiten. Diese wurden verlängert, um die erhöhte Zahl an Unterbrechungen durch Trinkpausen und den Einsatz des VAR auszugleichen. Eine an und für sich sehr durchdachte Regel, die im Laufe des Turniers jedoch ungeahnte Ausmaße annahm. So brachen bei der vergangenen WM nicht nur Sportler, sondern auch die Nachspielzeiten Rekorde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Profi-Fußball einige Sonderregelungen existieren, die den besonderen Anforderungen und Bedürfnissen dieses hohen Leistungsniveaus gerecht werden sollen. Die neuen Regelungen bei der WM in Katar sind ein Beispiel dafür, dass der Fußball auch immer wieder im Wandel begriffen ist und sich an veränderte Bedingungen anpassen muss. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Regelungen in Zukunft eingeführt werden, wie diese den Fußball verändern werden und ob zumindest Teile der neuen Regeln womöglich auch ihren Weg in den Amateurbereich finden werden.