Wird Cloud Gaming die Spieleindustrie revolutionieren?
Die Geschichte des Videospiels
Das erste Videogame, das bei vielen Menschen bekannt war, ist das Spiel OXO. Es erschien 1952 und war der Vorreiter des heute bekannten „Tic Tac Toe“. Das Spiel wurde gegen den Computer gespielt. Vor Spielbeginn konnte man sich aussuchen, ob man mit dem Zeichen X oder dem O spielen wollte. Nun musste der Spieler versuchen, drei seiner Symbole in einer Reihe zu platzieren, ohne dass die KI die Reihe mit dem jeweils anderen Symbol unterbrechen konnte. Der Spieler, der es zuerst schaffte, drei seiner Symbole in einer Reihe auf dem Spielfeld zu platzieren, ging als Sieger aus der Partie hervor. OXO wurde im Rahmen einer Promotion erstellt und konnte aufgrund der hohen technischen Anforderungen meist nur an Universitäten gespielt werden, welche die nötige Ausstattung besaßen.
1958 wurde dann das erste Multiplayer-Videospiel entworfen, welches den Namen „Tennis for Two“ bekam. Dieses Spiel konnte man auf einem kleinen Gerät spielen, welches über angebrachte Knöpfe gesteuert werden konnte. Ziel war es, ähnlich wie beim Tischtennis, einen Block so zu bewegen, dass der in Bewegung befindliche Ball nicht den Bildschirm verlassen konnte. Auch dieses Spiel wurde zu Anfang gegen den Computer gespielt und war nur an Universitäten und ähnlichen Einrichtungen spielbar.
Die 1970er
In den 1970er Jahren erschien das erste Videospiel, das auf Masse produziert wurde und somit für die breite Bevölkerung zugänglich war. Das Spiel Pong übernahm die Spielmechanik von „Tennis for Two“ konnte aber auf Münzbetriebenen Automaten gespielt werden. Im weiteren Verlauf der 70er kristallisierten sich Firmen wie Atari heraus und entwickelten Videospiele, die zu Hause in den eigenen vier Wänden gespielt werden konnten. Im Jahre 1979 gelang Atari der diesbezügliche Durchbruch mit ihrem Spiel „Space Invaders“. Dieses einfache Spiel findet man auch heutzutage immer mal wieder in abgewandelter Form auf dem Markt. Meist muss der Spieler versuchen, mit seiner Spielfigur möglichst viele Gegner abzuschießen, indem er seine Figur auf einer horizontalen Ebene hin und her bewegt.
Das Aufkommen des Heimcomputers
Um 1980 kam der massentaugliche Heimcomputer auf, der das Videospiel nachhaltig prägte. Ab diesem Moment gab es zwei verschiedene Arten des Videospiels. Auf der einen Seite das klassische Konsolenspiel und auf der anderen Seite entwickelten sich zunehmend mehr Spiele für den Heimcomputer. So nahm eine Parallelentwicklung ihren Lauf, die sich bis zur heutigen Zeit fortgesetzt hat. In der Zwischenzeit haben sich verschiedene Gamingkulturen um die jeweiligen Geräte entwickeln, die zwar die Liebe zum Videospiel teilen, allerdings auf ganz unterschiedliche technische Voraussetzungen zurückgreifen. Ein großer Vorteil des Computergamings ist die Abwärtskompatibilität. Mit einem modernen Computer kann man nach wie vor Spiele aus den letzten 20 Jahren spielen, wobei man bei einer Konsole in den meisten Fällen nur diejenigen Titel genießen kann, die extra für eben jene Konsole hergestellt wurden.
Nintendo erobert den Spielemarkt
Nach einem heftigen Zusammenbruch der Spieleindustrie um 1983, der vor allem auf die Überflutung des Marktes mit Spielen niedriger Qualität zurückzuführen war, gelang es Nintendo, sich zuerst in Japan und später auch in Amerika und Europa zu etablieren. Mit Spielen wie Super Mario Bros und der NES schaffte es Nintendo, den Gamingmarkt und eine neue Ära des Videospiels einzuläuten. Anfang 1990 kamen dann erste Handheldkonsolen wie der Game Boy oder der Atari Lynx auf den Markt, welche das Videospielen noch komfortabler, spannender und beliebter machten. Andere Hersteller zogen mit der Zeit nach und es kamen Konsolen wie die Playstation 2, die Xbox oder der Gamecube auf den Markt.
Die 2000
In dem ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts hat sich der Glücksspielmarkt dann sehr stark verändert. Nun kamen Konsolen, die das Spiel schon nahezu realistisch gestalteten. Im Jahr 2005 kamen dann die Xbox 360, die Playstation 3 und die Wii auf den Markt. Diesen Konsolen lockten mit einer bisher nicht dagewesenen HD-Grafik und damit einhergehenden unverwechselbaren Spielerlebnissen. Hinzu kam dann der Nintendo DS, der als erste Handheld Konsole mit Touchscreen gilt und auch hier einiges an Veränderungen bewirkte.
Das Smartphone
Die letzte wirklich grundlegende Entwicklung, die sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat, ist die Entwicklung des massentauglichen Smartphones. Die mobilen Endgeräte, die aus unserem Alltag eigentlich kaum mehr wegzudenken sind, wurden eine beliebte Plattform für Entwickler, ihre Produktpalette auszuweiten. Inzwischen gibt es um die 2 Millionen Spiele für unsere täglichen Begleiter. Sogar dem Glücksspiel kann inzwischen auf dem Smartphone nachgegangen werden. Wenn Sie sich dafür interessieren, schauen Sie doch einmal bei Slotozilla.com vorbei. Hier erfahren Sie, bei welchen Casinos Sie Freispiele bei Registrierung abgreifen können. Statistiken ergeben, dass inzwischen fast jeder vierte Deutsche regelmäßig am Smartphone spielt. Damit hat das Handy traditionelle Konsolen und den Computer als Videospielgerät längst hinter sich gelassen.
Die Spielindustrie im Wandel
Wie Sie sehen können, hat sich wie so ziemlich jeder Bereich der Freizeitgestaltung auch das Videospielen in den letzten Jahren stark verändert. Was auf kleinen leistungsschwachen Geräten angefangen hat und nur für diejenigen zugänglich war, die Zugriff auf die nötige Ausstattung hatten, hat sich in der Zwischenzeit zu einer riesigen Industrie entwickelt, die allein im Jahr 2020 einen Umsatz von 1,17 Milliarden Euro erzielen konnte. In jedem dritten Haushalt findet sich inzwischen mindestens eine Konsole wieder und besonders bei Jugendlichen ist diese Art der Freizeitgestaltung besonders beliebt. Bisher sind bereits mehrere Millionen Titel erschienen, die in unterschiedlichste Genres eingeteilt werden können. Die Grafik neuer Videospiele wird immer anspruchsvoller, wodurch sich auch die Anforderungen an die Technik verstärken. Inzwischen ist es nicht einmal mehr nötig, in den nächstgelegenen Spieleladen zu gehen, um sich ein neues Spiel zuzulegen, sondern können die neusten Spiele über Plattformen wie Steam erworben, heruntergeladen und direkt gespielt werden. Doch das bedarf eines geräumigen Speicherplatzes. In den letzten Jahren hat sich nun eine Alternative herausgebildet, die versucht eben jenes Problem zu umgehen und das Videospielen vollständig auf das Internet zu verlegen. Was Cloud Gaming ist, welche Zukunftschancen es hat und welche Veränderungen hierdurch auf die Spieleindustrie zukommen, wollen wir Ihnen im Folgenden zeigen.
Was ist Cloud Gaming?
Das Cloud Gaming unterscheidet sich sowohl hinsichtlich der grafischen Möglichkeiten als auch auf das Spielerlebnis bezogen, eigentlich kaum von dem klassischen Videospiel. Im Endeffekt bleibt der ganze Prozess unverändert, wird allerdings stark vereinfacht. Sie als Spieler finden also ein Spiel, an dem Sie interessiert sind und beschließen, es spielen zu wollen. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie vorgehen können. Entweder Sie gehen in ein Videospielfachgeschäft, kaufen sich das Spiel vor Ort oder bestellen sich das Game im Internet. Dies ist allerdings sowohl für den Anbieter als auch für Sie als Käufer mit relativ viel Aufwand und Wartezeit verbunden. Eine andere bereits erwähnte Möglichkeit wäre, Plattformen wie Steam zu nutzen und das Spiel online zu erwerben und herunterzuladen. In Zukunft können Sie aber wahrscheinlich auch auf eine weitere Möglichkeit zurückgreifen: Das Cloud Gaming. Verfügen Sie nämlich über die passende Hardware, können Sie das Spiel Ihrer Wahl ganz einfach natürlich gegen Entgelt über das Internet abrufen. Sie müssen hierfür keinerlei Downloads tätigen und brauchen theoretisch nicht einmal freie Speicherkapazität auf Ihrem Gerät. Das Spiel läuft sozusagen auf einem externen Server, der Ihre Befehle und Eingaben empfängt, umsetzt und Ton und Videosignale an Ihren Computer sendet. So können Sie ein vollwertiges Spielerlebnis erfahren, ohne Software installieren oder herunterladen zu müssen.
Welche Vorteile hat Cloud Gaming?
Cloud Gaming ist die bisher nutzerfreundlichste Möglichkeit, ein Videospiel spielen zu können. Sie müssen weder einen Zwischenhändler aufsuchen noch auf den Download Ihrer Datei warten, wenn Sie ein neues Spiel ausprobieren wollen. Alles, was Sie tun müssen, ist, Ihr Endgerät mit dem Internet zu verbinden, eine kleine Zahlung zu leisten und nun können Sie direkt anfangen, Ihr Spiel zu genießen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass Sie rein theoretisch nicht einmal großartige Speicherkapazitäten benötigen, um in den Genuss eines neuen Spiels zu kommen. Damit fällt sogar die allseits bekannte Hardware Voraussetzung weg. Sie brauchen also nicht den neuesten Computer oder die beste Grafikkarte, um neue Spiele spielen zu können. Einfach gesagt müssen Sie sich also keine Gedanken über Systemanforderungen, Treiberaktualisierungen, Kompatibilitätsprobleme oder anstehende Updates machen. All diese lästigen Instandhaltungen übernimmt der Cloud Gaming-Anbieter für Sie. Ein weiterer Punkt, der sich im täglichen Gebrauch sicherlich bemerkbar machen wird, ist die enorme Zeitersparnis, die das Cloud Gaming mit sich bringt. Da der Anbieter das Spiel stets auf dem neuesten Stand hält und alle Updates auf den Rechenzentren installiert, bleibt ihnen die lange Wartezeit im Falle einer Aktualisierung und Installation erspart.
Gibt es Nachteile, die mit dem Cloud Gaming einhergehen?
Nun gibt es natürlich auch einige Nachteile, die das Streaming von Videospielen mit sich bringt. Der wohl größte Nachteil im Vergleich zu den herkömmlichen Videospielen ist wohl die Abhängigkeit von der Internetverbindung. Da das Spiel nämlich vollständig über das Internet gestreamt wird, könnte das bei einer wenig stabilen Internetanbindung mit Rucklern und nervigen Verzögerungen einhergehen. Bevor Sie also vollends auf Cloud Gaming umstellen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Internetanbindung gut und stabil ist. Umso höher die Datenübertragungsrate Ihrer Internetleitung ist, desto wahrscheinlicher ist ein flüssiges und problemloses Spielerlebnis. Ein weiterer Nachteil ist die beschränkte Nutzungsdauer. Beim Cloud Gaming kaufen Sie ein Spiel nämlich nicht auf Lebenszeit, sondern erwerben eine zeitlich begrenzte Nutzungslizenz. Sie zahlen also in einer bestimmten Regelmäßigkeit etwas kleinere Geldbeträge ein, um ein autorisierter Nutzer zu bleiben. Allerdings gibt es oftmals keine Garantie, dass der Titel für immer Bestandteil des Angebots bleibt. Wenn sich der Anbieter also entschließen würde, Ihr Lieblingsgame aus dem Portfolio zu entfernen, können Sie dagegen kaum etwas machen.
Negative Auswirkungen auf das Spielerlebnis
Ein weiterer Nachteil ist es, dass es durchaus zu kleineren Einschränkungen des Spielerlebnisses kommen kann. Diese werden von den meisten Anbietern aber auch klar kommuniziert. So sind die meisten Angebote derzeit noch auf eine Grafik von 1080p beschränkt, was für anspruchsvollere Spieler durchaus ein Dorn im Auge sein könnte. Zudem ist zwischen Nutzereingabe und Spielaktionen mit geringen Verzögerungen zu rechnen. Die Anbieter sind zwar auf dem besten Weg, solche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, ganz aus der Welt schaffen lässt sich das allerdings voraussichtlich nicht.
Die besten Cloud Gaming Anbieter
Google Stadia stammt, wie der Name bereits verrät, direkt vom Technikgiganten Google. Somit laufen also alle Rechenoperationen über die Server von Google. Die Spiele, die Stadia anbietet, lassen sich einfach über den Chrome Browser spielen. Zur Steuerung kann jedes kompatible Gamepad aber auch ganz klassisch eine Maus und eine Tastatur verwendet werden. Man sagt, dass Stadia, vor allem bezüglich Latenz, also der Verzögerung zwischen Eingabe und Reaktion, als Vorreiter gilt und der Konkurrenz diesbezüglich durchaus überlegen ist. Zudem ist Google Stadia derzeit einer der wenigen Anbieter, dessen Spielestreams 4K Auflösung unterstützen.
Google Stadia bietet zwei verschiedene Abo Formate an. Stadia Base ist kostenlos nutzbar, bietet derzeit aber nur eine Auswahl an zwei Spielen, deren Auflösung auf 1080p beschränkt ist. Stadia Pro hingegen kann für 2 Monate kostenlos getestet werden und kostet danach 9,99 Euro im Monat. Der Spieler kann hierbei allerdings die gesamten Grafikressourcen nutzen und alle verfügbaren Spiele in 4K Auflösung spielen.
GeForce Now zählt ebenso zu den bekanntesten Cloud Gaming Anbietern. Auch hier kann der Spieler gegen ein monatlich zu entrichtendes Entgelt in den Genuss ausgewählter, aber kostenfreier Spieletitel kommen, die sogar im 4K Format gespielt werden können. Bei GeFore Now gibt es, wie auch bei Google Stadia, eine kostenlose Möglichkeit, die angebotenen Spiele zu spielen. Diese scheint allerdings wenig attraktiv, da hier die maximale Spieldauer auf eine Stunde beschränkt ist. Außerdem ist das Spielerlebnis in diesem Fall mit Wartezeiten für freie Serverplätze verbunden.
Lässt sich also von einer Revolution der Spieleindustrie sprechen?
Bei Cloud Gaming handelt es sich derzeit noch um eine wenig ausgereifte Technik, an der stets gearbeitet wird. Grundsätzlich hat dieses Format des Videospielstreamings durchaus Potenzial, das Gaming, wie wir es heute kennen, auf den Kopf zu stellen. Vorteile wie die geringeren technischen Voraussetzungen und das ortsunabhängige Gaming auch von technisch anspruchsvolleren Spieletiteln - das klingt durchaus vielversprechend. Nachteile wie die Eingabelatenz, die begrenzten Nutzungslizenzen und vor allem die hohe Abhängigkeit von einer guten Internetleitung stehen vor allem in Verbindung mit dem zumindest in Deutschland ziemlich schlechten Ausbau von Hochleistungsinternetleitungen, der Massentauglichkeit des Cloud Gamings derzeit etwas im Wege. In einigen Jahren ist es allerdings durchaus denkbar, dass das Streaming von Videospielen ebenso normal wird wie das Streamen von Fernsehserien und Filmen und damit die herkömmlichen Methoden ein Videospiel zu genießen ablöst. Unter Berücksichtigung dessen ist es durchaus plausibel zu sagen, dass in Zukunft der Tag kommen wird, an dem man davon sprechen kann, dass das Cloud Gaming die Spieleindustrie revolutioniert hat.