Witzige und spannende Fakten über Sportvereine
Seit wann gibt es überhaupt Sportvereine? In Deutschland lässt sich das recht genau festmachen, denn hierzulande gründete sich der Hamburger Ruderclub an einer der ersten Vereine im Jahr 1836. 1844 folgte der Keglerclub Hamburg, die Nordlichter waren damals also besonders aktiv. 1861 regte sich etwas in Frankfurt am Main, dort taten sich eifrige Wintersportler zu einem ersten Schlittschuhverein zusammen. Warum die Fußballer noch bis 1888 auf sich warten ließen, ist nicht genau überliefert, doch 12 Jahre vor der Jahrhundertwende schaffte es der Berliner Club Germania, sich als erster Fußballverein Deutschlands zu etablieren, um 1891 gleich die erste deutsche Meisterschaft abzuräumen. Spätestens mit Beginn des 20. Jahrhunderts schwappte eine wahre Welle von Neugründungen über das Land, Sport wurde für immer mehr Menschen zum wichtigen Lebensinhalt.
Ältester Fußballverein: Und was ist mit dem TSV 1860 München?
So mancher Fan des runden Leders wundert sich vielleicht, dass der TSV 1860 München in dieser Story nicht vorkommt – schließlich deutet die "1860" im Namen doch auf ein sehr frühes Gründungsdatum hin. Tatsächlich fand zu diesem Zeitpunkt sogar eine Neugründung statt, der erste Anlauf ist aber bereits auf das Jahr 1848 datiert. Die Sache hat allerdings einen Haken: Damals handelte es sich um einen Turn- und Sportverein ohne eigene Fußballabteilung. Die kam erst 1899 hinzu und fand direkt großen Anklang. Heute tummelt sich der Club leider nur noch in der dritten Liga, aber in einer über 100-jährigen Geschichte ergeben sich nun einmal diverse Aufs und Abs. Das kennen die ältesten Vereine der Bundesliga nur allzu gut: Der Hertha BSC, dessen Gründung im Sommer 1892 erfolgte, und der VfB Stuttgart, der sich auf das Jahr 1893 zurückdatieren lässt, haben schließlich auch schon einiges mitgemacht. Beinahe 130 Jahre sind nun einmal kein Pappenstiel, diese lange Zeit muss mit Ereignissen prall gefüllt werden.
Anfang der 80er-Jahre: der faszinierende Coup des Hamburger SV
Dieses Prinzip zeigt sich in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel bei den Vereinsrekorden der Bundesliga. In der Saison 1981/82 gelang dem Hamburger SV ein faszinierender Coup: Der Club ging aus jedem einzelnen Spiel als Sieger hervor oder brachte es zumindest auf ein Unentschieden. Die letzte Niederlage vor der unglaublichen Rekordserie war ein 2:1 gegen Braunschweig, danach wuchsen die Hamburger unter Trainer Ernst Happel über sich selbst hinaus. Damals nannten begeisterte Fußballfans dieses Meisterstück einen "Rekord für die Ewigkeit", was sich allerdings als unwahr entpuppte. 2013 brach Bayern München diesen mehr als 30 Jahre alten Bundesligarekord und lieferte in einer Saison 31 Siege plus 6 Mal Unentschieden.
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Starke Rekorde und kuriose Fakten aus der Bundesliga
Die deutsche Fußball-Bundesliga zeigt sich immer als wahrer Quell für starke Rekorde und kuriose Fakten. So haben die meisten Fans sicherlich mitbekommen, dass der Club Tasmania Berlin um seinen Negativrekord der längsten Spielserie ohne Sieg bangen musste. Schalke schaffte es nämlich auf 30 Spiele in Folge, ohne ein einziges Mal zu gewinnen, und beendete die Unglücksserie mit einem Sieg im 31. Duell. So blieb Tasmania ganz knapp mit seiner 31-Niederlagen-Serie ungeschlagener Rekordhalter. Das Ergebnis von 4:0 für Schalke gegen Hoffenheim haben vermutlich nicht mal die optimistischsten Bundesliga Tipps abgebildet. In Berlin hingegen freute man sich, denn der Sieg bedeutete für den Regionalverband, eine attraktive Werbemöglichkeit behalten zu dürfen – und das spült bekanntlich Geld in die Kasse.
Die Jüngsten – und die (beinahe) Unbesiegbaren
1973 stellte Schalke 04 die jüngste Startelf aller Zeiten auf. Die Spieler warteten mit einem Durchschnittsalter von knapp über 22 Jahren auf, waren also (fast) allesamt noch ein bisschen grün hinter den Ohren. Die Nachwuchsförderung fiel in diesem Fall also besonders rasant aus, aber man könnte sagen, dass sich der Griff in die Junggemüse-Kiste gelohnt hat. Die Saison endete für die Gelsenkirchener auf dem 7. Platz der 1. Bundesliga mit 53 Punkten.
Die erfolgreichste aller deutschen Mannschaften muss an dieser Stelle vielleicht nicht unbedingt erwähnt werden, ihren Namen kennt ohnehin jeder. Wir sagen es dir trotzdem: Der FC Bayern München durfte sich bislang 20 Mal DFB-Pokalsieger nennen, eroberte 9 Mal den deutschen Supercup und 6 Mal den Ligapokal. Ebenfalls 6 Mal ging die Champions-League-Trophäe an die Münchner, der UEFA-Cup aber "nur" einmal. Ein 7. Platz, wie damals 1973/74 bei Schalke, ist aus diesem Blickwinkel fast schon eine Schmach.
Madagaskar: der Verein, der 149 Eigentore schoss
An dieser Stelle möchten wir mit dir gemeinsam einen Blick über den Tellerrand werfen, in wirklich ferne Länder. Zum Beispiel nach Madagaskar, wie der Verein Stade Olympique l'Emyrne einmal so richtig sauer war. Die Schiedsrichterentscheidungen passten den tapferen Mannen nicht, darum jagten sie 149 Mal den Ball ins eigene Tor. Wahrscheinlich hat nie zuvor (und auch nie danach) eine Mannschaft aus eigenem Antrieb derart haushoch verloren wie hier. Der Club AS Adema stand auf der anderen Seite des Feldes und wurde mit dieser Aktion zum Rekordsieger. Doch der Stolz auf diese "Leistung" dürfte sich bei den damaligen Spielern wohl in engen Grenzen halten, denn besonders viel haben sie nicht zu ihrem spektakulären Erfolg beigetragen.
Die New York Yankees bilden das amerikanische Baseball-Äquivalent zum FC Bayern München. Das Major-League Team aus der Bronx entschied 27 Mal die World Series für sich und protzt außerdem mit 40 American-League-Siegen. Seit ihrer Gründung konnten sich die Yankees weit mehr als ein Viertel aller Titel sichern!
Eishockeyteams und ihre Tiernamen: Woher kommt das?
Jetzt kommen wir mal zu einem ganz anderen Thema, über das du dich vielleicht auch schon gewundert hast: die Tiernamen der Eishockeyteams. Diese Tradition entspringt den nordamerikanischen Profiligen, dort schmücken sich auch die American-Football- und Baseballmannschaften gern mit tierischen Namen. Einer der ersten Vereine, die den Trend ins Leben riefen, waren die 1910 gegründeten Quebec Bulldogs. Ins Auge fällt sofort der aggressive Ruf des ausgesuchten Vierbeiners, der als Namensgeber dient. Natürlich möchten Eishockey-Teams nicht wie brave Lämmer dastehen, sondern möglichst schon im Vorfeld unter ihren Gegnern Angst und Schrecken verbreiten. Die zugehörigen Logos eignen sich hervorragend zum Marketing – Fanartikel mit diesen Motiven sind im Eishockey heiß gebegehrt.
Die Pinguine und die Büffel: Was genau steckt dahinter?
Die Pittsburgh Penguins gesellten sich 1967 zur Profiliga NHL. Ihre ersten Heimspiele wollten sie in der Civic Arena absolvieren, die von den Zuschauern "Das große Iglu" genannt wurde. Der gedankliche Sprung zu den Pinguinen war danach gar nicht mehr weit. Das Original-Logo zeigt einen Pinguin, der vor einem Dreieck platziert ist. Dieses Dreieck symbolisiert die Innenstadt von Pittsburgh, dem Heimatort der eishockeyspielenden Pinguine. Die "Buffalo Sabres" präsentieren gleich mit zwei Symbolen ihre Stärke: Zwei gekreuzte Säbel und ein mächtiger Büffel sind auf ihrem Logo zu sehen. Das Team stammt aus Buffalo im Staat New York, da lag die Namenswahl schon sehr nahe. Nur die Kampfbereitschaft musste noch in Form gegossen und weil der Säbel sowohl für die Offensive als auch für die Defensive taugt. Und die Sabres möchten nun einmal Stärke in Angriff und Verteidigung signalisieren.
Verkehrte Welt in der Schweiz: die Jungs, die eigentlich Mädels sind
Und weil es so schön ist, kehren wir zum Schluss noch einmal zu Deutschlands Lieblingssport zurück, dem Fußball. In der Schweiz macht der BSC Young Boys von sich reden, allerdings weniger die Herrenmannschaft, sondern das Team der Damen. Das steht natürlich im krassen Gegensatz zum Namen, doch die Dinge sind so, wie sie sind. Die Männer sind zwar sehr erfolgreich, durften sich bereits 14 Mal Schweizer Meister nennen und eroberten 7 Mal den Schweizer Cup für sich. Doch auch die Mädels befinden sich in der höchsten Schweizer Spielklasse, die sich Women's Super League nennt. Dass sie offiziell als "Jungs" bezeichnet werden, macht ihnen rein gar nichts aus.
Fantastischer Rekord: Real Madrid, das Heimspielwunder!
Real Madrid gehört dauerhaft der Primera División, der ersten spanischen Liga, an: Der Verein ist in seiner gesamten Historie kein einziges Mal abgestiegen, er scheint förmlich ganz oben festzukleben. Nur der FC Barcelona und Atheltic Bilbao tun es diesem ungewöhnlichen Team gleich, allerdings erreichten die beiden Mannschaften nicht denselben Heimspielrekord. Denn: Den Spielern von Real Madrid gelang es, volle 8 Jahre und 8 Tage lang "daheim" ungeschlagen zu bleiben. Wer auch immer sich in die Höhle des Löwen wagte, er kam als Verlierer wieder heraus. Die unglaubliche Serie endete mit einem Duell gegen den Erzrivalen FC Barcelona, das den Katalanen einen 1:2-Sieg einbrachte. Trotzdem bleibt das spanische Hauptstadt-Team bis heute eine der erfolgreichsten Mannschaften der Welt, im Jahr 2000 kürte die FIFA Real Madrid sogar zum "Besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts". Eine Bilderkarriere, die nicht nur Fußballfans fasziniert!